* 1887 in Blainville-Crevon, † 1968 in Neuilly-sur-Seine, France
Französischer Künstler
Bekannt für: Erfindung des Ready-Mades; Duchamp gilt als einer der wichtigsten und einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts.
Kunsthistorischer Kontext: Dada, Surrealismus, Konzeptkunst (Wegbereiter)
Ausgestellte Werke
Concept of nothing (Konzept von nichts), 1916. Von Marcel Duchamp und Walter Arensberg. UG | A | Notfall zugunsten von doppelt Installation von Krampfader für das grösste Erstaunen Im Vorfeld des gebrochenen Arms Wie ist es da Vorhängeschlösser (auf Französisch) Der Knoten und ein halber muss vom gewöhnlichen Ziegel müde sein Drei oder vier Tropfen Höhe haben nichts zu tun mit Menschenscheu Vorsichtiger Vorrat fühlt sich normalerweise an wie das Annehmen der besten Linie beim Färben | |
50 cc air de Paris, 1919. 1. OG | B | Glasampulle, Ready-Made, 13.5 x 20.5 cm. Der Erfinder der Ready Mades und geniale Erneuerer der Kunst nimmt auch in der Geschichte des Nichts einen besonderen Platz ein: Mit Marcel Duchamps 50 cc air de Paris wird zum erstem Mal unsichtbare Kunst ausstellt – ein Meilenstein auf dem langen Weg zum Nichts. Das Kunstwerk besteht aus etwa 125 Kubik Pariser Luft (obwohl der Titel des Werks behauptet, es handle sich nur um 50 Kubik Luft), das in ein parfümflacon-ähnliches Glasampulle eingeschlossen ist – einem für die damalige Zeit üblichen Behälter, den Duchamps in einer Pariser Apotheke erworben hat. Nachdem der originale Behälter zerbrochen ist, erstellte Duchamps 1949 eine Replika. In dem restaurierten Behälter befindet sich seitdem nicht mehr die ursprüngliche Luft der Stadt Paris von 1919, sondern die Luft der 1950er Jahre. | |
Schach spielen statt Kunst machen, ab 1923. 2. OG | B | Marcel Duchamp macht im Jahr 1923 offiziell Schluss mit der Kunst und widmet sich nur noch dem Schachspiel. Er spielt bis Ende der dreissiger Jahre Turnier um Turnier, steigt in die französische Nationalmannschaft auf und verfasst Artikel und Bücher zum Schachspiel. André Breton hatte keine Freude daran: "Es stand Duchamp nicht frei, die Partie, die er in den Kriegsjahren spielte, einer niemals endenden Schach-Partie wegen aufzugeben, wenngleich diese eine interessante Vorstellung vermittelt von einem Intellekt, der nicht dienen will" (1929). Allerdings bleibt Duchamp nicht konsequent in seiner Absenz von der Kunstwelt: er tüftelt an kinetischen Apperaturen herum ("Rotoreliefs"), entwickelt ein tragbares Koffer-Museum (Boîte-en-valise, 1935-1941) und wirkt in einigen Performances und Filmen seiner Surrealisten-Freunde mit. | |
Fountain, 1917. 2. OG | B | Das Werk besteht aus einem handelsübliche Urinal aus einem Sanitärgeschäft, das Duchamp mit dem Pseudonym "R. Mutt" signierte und mit dem er an der Big Show der Society of Independet Artists (SIA) im New Yorker Central Palace im April 1917 teilnehmen wollte. Obwohl an der Ausstellung angeblich jeder teilnehmen durfte, der die Gebühren von 6 Dollar bezahlte, einigte sich die Society darauf, dass dieser maschinengefertigte Alltagsgegenstand keinesfalls Kunst sei und schloss ihn von der Ausstellung aus. Gerade seine Nicht-Ausstellung führte allerdings zu einer langanhaltenden Kontroverse über den Kunstbegriff und seither gilt das frühe Readymade von Duchamp als eines der einflussreichsten Kunstwerke des 20. Jahrhunderts. Das Original von 1917 ist verschollen, davon zeugt lediglich noch die Fotografie von Alfred Stieglitz, die er nach der Big Show-Ausstellung in der Galerie 291 aufgenommen hat. "Der Künstler ist kein grosser Erschaffer – Duchamp ging einkaufen in einem Sanitär-Geschäft. Das Kunstwerk ist kein besonderes Objekt, es ist ein industriell erzeugtes Massenproduktion. Das Kunsterlebnis ist weder aufregend noch erhebend, am ehsten noch ist es irritierend und vor allem hinterlässt es ein Ekelgefühl. Darüber hinaus aber hat Duchamp nicht einfach ein beliebiges Readymade-Objekt für die Ausstellung ausgewählt. Die Auswahl des Urinals zeigt eine klare Botschaft: Kunst ist etwas, auf das man pisst." (Stephen Hicks) | |
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Credits Sämtliche Reproduktionen © Succession Marcel Duchamp / 2014, ProLitteris, Zurich |