* 1958 in Sondrio, Italien. Lebt und arbeitet in Genf
Schweizerisch-Italienischer Künstler
Bekannt für: provokative gesellschaftskritische Interventionen und Werke wie Mani pulite, 2005
Kunsthistorischer Kontext: Zeitgenössische Kunst, Politische Kunst
Ausgestellte Werke
Magic Ink. 1989. 1. OG | B | Eine Serie von Zeichnungen, die der Künstler (angeblich) mit einer unsichtbaren Tinte geschaffen hat: sobald die Zeichnungen fertig waren, sei die Tinte verschwunden und zurück blieben einzig die leeren gerahmten Papierblätter. | |
Nada por la fuerza todo con la mente (Nichts mit Gewalt, alles mit dem Geist), 1997. UG | B
| "Als der Schweizer Künstler Gianni Motti 1997 von Maria Inés Rodríguez nach Kolumbien wurde 1997 eingeladen wird, um seine psychoanalytische Praxis zu präsentieren, führt dies zu einer Intervention mit dem Titel Nada por la Fuerza, todo con la mente (Nichts mit Gewalt, alles mit dem Geist). Im Laufe der Konsultationen, die der Künstler im Espacio Vacío in Bogota durchgeführte, stellte er fest, dass die meisten Menschen, die in seine Praxis kamen, um mit ihm über ihr alltäglichen Probleme und Sorgen zu reden, sich über den damaligen Präsidenten Ernesto Samper beschwerten. Motti beschloss, dem Präsident zu schreiben und schlug ihm eine Psychoanalyse-Sitzung vor. Der Brief wurde von der oppositionellen Zeitung El Espectador abgedruckt, die beschloss, Mottis Anliegen zu unterstützen. Als er keine Antwort erhielt von Samper, beschloss Motti – mit Unterstützung von Hunderten von Künstlern und Bürgern – die Position des Präsidenten durch eine Aktion vor dessen Residenz zu destabilisieren, indem er versuchte, telepathisch das Wort "Renúncia" (Rücktritt) zu kommunizieren. Als unmittelbares Resultat führe diese Aktion zwar nicht zu Sampers Rücktritt, sondern dazu, dass Motti das Land verliess; aber sie schrieb sich in die Köpfen der Menschen ein, nicht nur bei denen, die daran teilgenommen haben, sondern auch bei denen, die über die Geschichte in den lokalen Zeitungen lasen, bei denen sie während mehrerer Tagen auf den Titelseiten war. Statt darüber zu spekulieren, ob Samper in jener Woche die Zeitungsberichte gesehen hat oder ob er tatsächlich die telepathische Botschaft bekommen hat, ist es vielleicht interessanter darüber nachzudenken, wie eine Geste wie diese sich im kollektiven Gedächtnis verankern kann als eine durch den Volkswillen und -Wunsch motiverte Initiative." (Magalí Arriola, Los Angeles; ins Deutsche übersetzt) | |
Links Galerie Bugada & Cargnel | Delire Gallery | Weitere Informationen 1 | 2
Credits Sämtliche Reproduktionen mit freundlicher Genehmigung des Künstlers © Gianni Motti |