*1943 in Los Angeles. † 2012 in Los Angeles, USA
Amerikanischer Künstler
Bekannt für: Ortsspezifische installative Eingriffe
Kunsthistorischer Kontext: Institutionskritik, Konzeptkunst
Michael Asher gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Institutionskritik. Er interessiert sich weniger aus ästhetischen Gründen für das Nichts, sondern nutzt es als Instrument für seine minimalen und oft kaum wahrnehmbaren Interventionen. Ausgangsmaterial sind dabei stets vorgegebene Ausstellungsorte, die Michael Asher mit "nichts" bespielt oder denen er "nichts" hinzugefügt, um so die unsichtbaren Konventionen und Kodierungen sichtbar zu machen, welche die Präsentation und Rezeption von Kunst steuern. Seine Kunst besteht darum weniger im Schaffen von Kunstobjekten als in oft kaum wahrnehmbaren Eingriffen in bestehenden räumliche Verhältnisse durch Neuplatzierung oder Entfernung von Objekten, Wänden, Fassaden etc.
Ausgestellte Werke
Vertical Column of Accelerated Air, 1969. 1. OG | B | In der Werkserie Planes and Columns begann Michael Asher 1966 Werke aus horizontalen und vertikalen Luftströme zu produzieren. Im Newport Harbour Museum of Art in Kalifornien und im Whitney Museum of American Art in New York stellte er 1969 eine unsichtbare Skulptur aus Luft (Vertical Column of Accelerated Air) aus – eine etwa 40 cm dicke Luftsäule, die von der Decke bis zum Boden reichte. In der Decke war ein unscheinbar in die Raumarchitektur eingefügtes Gebläse installierte, das einen nach unten gerichteten Luftstrom erzeugte, der beim Durchschreiten der Luftsäule für den Besucher spürbar war. | |
Untitled installation, 1970 1. OG | A | Für seine unbetitelte Installation am Pomona College Museum of Art (1970) baute Michael Asher dreieckige leere Räume in das Museum. Die beiden angrenzenden Räume hatten keine Türen und keine künstliche Beleuchtung und führten direkt auf die Straße. Sie waren rund um die Uhr geöffnet. | |
Untitled exhibition, 1973. 1. OG | A | Für seine Ausstellung in der Galleria Franco Toselli in Mailand 1973 liess Michael Asher die Galerie leer: Lediglich die Wände wurden sandgestrahlt, bis der Verputz zum Vorschein kam. | |
Untitled intervention, 1974. 1. OG | A | Als Michael Ascher eingeladen wird, in der Claire Copley Gallery in Los Angeles auszustellen, lässt er die Wand entfernen, welche den Ausstellungsraum vom Büro der Galerie trennt. Ansonsten stellt er nichts aus. Dadurch wird die Aufmerksamkeit der Besucher auf die kommerzielle Realität des Kunstraumes gelenkt, die normalerweise dem Blick der Betrachter verborgen bleibt. | |
Untitled exhibition, 1974. 1. OG | A | Für seine Ausstellung in der Anna Leonowens Gallery in Halifax belässt Michael Asher alles exakt so, wie er den Ort vorfindet. Nichts an der Einrichtung oder Architektur des Raums wird geändert. Der einzige künstlerische "Eingriff" besteht darin, das Licht nicht anzuschalten. Durch die Abwesenheit von Objekten sollte der achitektonische Raum als solcher zur Geltung treten, um die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die eigenen Erwartungen zu lenken, wie eine Ausstellung auszusehen habe. Dabei wurden die Zuschauer im Ungewissen darüber gelassen, ob sie vielleicht selber das Gezeigte der Ausstellung sind oder ob es darum geht, eine imaginäre Ausstellung in den Raum zu projizieren. | |
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