*1966 in Madrid, Spanien. Lebt und arbeitet in Madrid
Spanischer Künstler
Bekannt für: Drastische gesellschaftskritische Performances und Provokationen, mit denen die strukturelle Gewalt politischer und wirtschaftlicher Systeme offengelegt werden soll, z.B. 10 Leute, die dafür bezahlt werden, dass sie masturbieren (Kuba 2000); Prostituierte, die sich für einen Heroinschuss eine Linie auf den Rücken tätowieren lassen (Salamanca 2000); Verwandlung einer Synagoge in Stommeln durch Einleitung von Autoabgasen in eine Gaskammer (2006)
Kunsthistorischer Kontext: Zeitgenössische Konzeptkunst, Aktionskunst, Institutionskritik
Ausgestellte Werke
86 módulos de soporte publicitario metálico de 300 x 80 cm cada uno, 1994. 1. OG | A | Für seine Ausstellung in der Galería Ángel Romero in Madrid stellte Sierra 86 Werbemetallflächen auf, um alle Wände der Galerie abzudecken. Ausser diesen leeren Flächen gab es nichts zu sehen. | |
Galería Quemada Con Gasolina (Mit Benzin verbrannte Galerie), 1997. 2. OG | C | Anlässlich der Wiedereröffnung der Galerie Art Deposit in Mexiko City wurde im neuen Bereich die Wände und Decken mit Fackeln verbrannt und mit Lötbrennern die widerstandsfähigeren Teile wie Türen und Fenster. | |
Espacio Cerrado Con Metal Corrugado (Mit Wellblech verschlossener Raum), 2002. 2. OG | B
| Anlässlich der Eröffnung der neuen Lisson Gallery in London wurde der Raum drei Wochen lang mit Wellblech verschlossen. | |
Institución embarrada (Haus im Schlamm), 2005. 2. OG | C
| "Im Erdgeschoss der Kestnergesellschaft (in Hannover) wurden am Boden und an den Wänden 230 m3 Material angebracht, das zu 55 m3 aus Lehm und zu 265 m3 aus Torf bestand. Anfangs wurde daran gedacht, wegen seiner soziologischen Implikationen Bodenablagerungen vom Maschsee einzusetzen. Aber aufgrund deren mikrobakteriologischer Aktivität bestand die Gefahr, dass sich unkontrollierbare Emmissionen stark gesundheitsgefährdender, sich zersetzender organischer Produkte entwickeln könnten. Stattdessen wurden Torf und Lehm aus dem Moor von Bad Nenndorf und einem Anbau in der Nähe des Steinhuder Meers verwendet. Dieses Material ist bakteriologisch harmlos und besteht aus einem Sediment, das arm an Nährstoffen ist und einen hohen Säuregehalt besitzt, welche Zersetzungprozessen und der Entwicklung gefährlicher Mikroorganismen vorbeugen. Im ersten Stock befanden sich lediglich die lehmigen Fussspuren der Ausstellungsbesucher." (Santiago Sierra) | |
Muro Cerrando Un Espacio und Palabra Tapada (Mauer, die einen Bereich einschliesst / Überdecktes Wort), 2003. 2. OG | B | 2003 bespielte Santiago Sierra den Pavillon Spaniens an der Biennale in Venedig. Mit schwarzem Plastik und schwarzem Klebeband wurde das Wort "Spanien" überdeckt, das als Relief über dem Pavillon angebracht ist. Der Eingang wurde bis auf eine kleine Öffnung zugemauert und bewacht – nur spanische Staatsbürger durften den leeren Pavillon betreten. "Parallel zur Wand mit dem Eingang wurde vom Boden bis zur Decke eine Ziegelmauer errichtet. Der Abstand zur ersten Wand im Inneren, hinter der sich links vom Eingang die Toilette und rechts vom Eingang ein kleiner Lagerraum befanden, betrug nur 65 cm. Die Türen zu diesen beiden Räumen wurden entfernt; mann konnte nur das Foyer, einen 65 cm breiten und 25 m langen Gang, die Toilette und den Lagerraum betreten. Die Tür des Haupteingangs blieb offen. An der Rückseite wurden nur spanische Staatsbürger eingelassen, sofern sie sich mit einem Personalausweis, einem Pass oder einem anderen gültigen Ausweis legitimieren konnten." (Santiago Sierra). Alle anderen Besucher mussten draussen bleiben – und sollten sich fühlen wie Flüchtlinge, die an der Grenze Europas zurückgehalten werden. Bereits im Jahr 2000 blockierte Sierra den Eingang zu einer Kunstausstellung, indem er 68 Leute bezahlte, um auf dem Boden sitzend den Zugang zum Museum of Contemporary Art in Pusan (Korea) zu versperren (68 people paid to block a museum entrance. 2000). | |
1.000 Carteles Negros (1000 schwarze Plakate), 2012 EG | A | Plakataktion in Viterbo, Italien. Dieselbe Aktion mit 4000 schwarzen Plakaten realisierte Sierra 2008 in London, 2011 in Berlin.
| |
Links Santiago-sierra.com | Galeria Helga de Alvear | Prometeo Gallery | Lisson Gallery | Team Gallery | Greenaway Art Gallery | Galerie KOW | Weitere Informationen 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6
Credits Sämtliche Reproduktionen mit freundlicher Genehmigung des Künstlers © Santiago Sierra / 2014, ProLitteris, Zurich |